Corona #14

Veröffentlicht am 19. Dezember 2020 um 19:28

Aus der Wissenschaft kommt nun ein Vorschlag, ein "Aktionsplan", der - sofern die Politik ihn umsetzt - ein großer Schritt zur Bekämpfung der Pandemie sein könnte. Es geht um ein europäisch abgestimmtes Verfahren. Im Fachjournal Lancet legen hunderte Wissenschaftler einen Drei-Punkte-Plan vor. Das Ziel sei, "in ganz Europa niedrige Fallzahlen zu erreichen und zu erhalten". Maximal zehn neue Erkrankungen mit Covid-19 pro eine Million Menschen pro Tag sollen erreicht werden, was für Deutschland eine Aufkommen von 800 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden bedeuten würde. - Man ist sich sicher, daß ein solches Ziel in Europa bis zum Frühjahr zu erreichen sei. Die Wissenschaftler, zu denen aus Deutschland u.a. Christian Drosten, Lothar Wieler, Melanie Brinkmann, Viola Priesemann und Sandra Ciesek gehören, setzen auf gemeinsam abgestimmte strenge Beschränkungen des öffentlichen Lebens. Die Maßnahmen sollten "in allen europäischen Ländern synchronisiert sein und so schnell wie möglich beginnen". Es geht also um eine "gemeinsame langfristige Vision" in Europa. Unterzeichnet haben den Aktionsplan bislang mehr als 300 Forscher und Forscherinnen. - 

Man darf sich fragen, wie realistisch dieser Plan angesichts besheriger Bemühungen um eine "gemeinsame langfristige Vision" von Europa auf politischer Ebene ist. Gleichwohl spricht sehr viel für dieses Vorgehen. Und man darf sich weiter fragen: Warum kommt ein solcher Vorschlag nicht längst von der Europäischen Kommission? - Sicher, mit Ursula von der Leyen an der Spitze dieser Kommission war nicht wirklich viel Initiative zu erwarten. Bleibt zu hoffen, daß die EU und die europäischen Regierungen den Plan der Wissenschaft prüft und daß es schnellstmöglich konzertierte Aktionen zu seiner Umsetzung gibt. 

Kommentar hinzufügen

Kommentare

Es gibt noch keine Kommentare.

Erstelle deine eigene Website mit Webador