Werte
Am 29. April 2006 erscheint in der taz am Wochenende ein Artikel von Jürgen Busche mit dem Titel Wenn Werte zu Tyrannen werden. Die Erwartung, daß es hier um Nicolai Hartmanns berühmtes Diktum von der "Tyrannei der Werte" gehen könnte, erfüllt sich alsbald: "Einer der bedeutendsten Philosophen, die über die Karriere der Werte im Zeitalter der totalen Ökonomisierung nachgedacht haben - lange, bevor diese so total wurde -, war eben Nikolai Hartmann. Und er warnte: Jeder Wert hat - wenn er einmal Macht bekommen hat über eine Person - die Tendenz, sich zum alleinigen Tyrannen des ganzen menschlichen Ethos aufzuwerfen, und zwar auf Kosten anderer Werte, auch solcher, die ihm nicht einmal entgegengesetzt sind. Der Satz ist Hartmanns Ethik (1926) entnommen; ihm direkt voraus geht dieser Satz: Es gibt im Leben den Rigorismus der einzelnen Werte. Einen solchen Rigorismus sieht Hartmann auch für gemeinhin als "gut" geltende Werte wie beispielsweise die Gerechtigkeit. Fiat iustitia, et pereat mundus. - Der gesamte Absatz in Hartmanns Ethik trägt den Titel Tyrannei der Werte. -
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